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Die denkmalgeschützte Kirche und Ihre Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche stammt aus dem Jahr 774. Allerdings ist nicht bekannt, ob es sich um die Kapelle eines Gutshofes oder um ein der Allgemeinheit zugängliches Gotteshaus handelte. Mit Sicherheit wissen wir, dass im Jahr 1618 ein Neubau errichtet wurde, bei dem der alte Turm erhalten blieb. Möglicherweise war er zuvor höher, wie dies bei Kirchen in Nachbarorten der Fall ist. In der zweiten Hälfte des dreißigjährigen Krieges wurde die Kirche durch marodierende Banden übel zugerichtet, so daß sie inwenidig mehr eine Heuscheune als einer Kirche ähnlich war. Das Dach war durchlöchert, das Gebälk verfault, Boden und alles Bretterwerk, Stühle und Bänke herausgerissen, und auch die Glocken waren herausgeschraubt. Bis 1655 waren alle Schäden beseitigt.

Ab 1774 wurde - wegen der auch zu dieser Zeit knappen Finanzen - in zwei Bauabschnitten ein größerer Kirchenumbau vorgenommen. Damals hatte der Ort ca. 425 Einwohner. Das verfallene Dach wurde erneuert und das Innere der Kirche völlig neu gestaltet. Der Altar, der bis dahin in der Mitte des Kirchenraums gestanden hatte wurde in den Chorraum versetzt und die Empore und das Gestühl erhielten die bis zur Renovierung 1972/73 vorhandene Gestaltung.

Die denkmalgeschützte Kirche und Ihre Geschichte

Bis zum Jahre 1819 war die Kirche vom Friedhof umgeben. Im Kirchhof sind zwei alte Grabsteine aus dem 16. Und 17. Jahrhundert erhalten geblieben, die beim Verlassen der Kirche links an der Mauer zu sehen sind. Nachdem die Kirche 1866 bunte Glasfenster erhalten hatte, wurden 1934 sämtliche Kirchenfenster neu verglast. In den beiden Chorfenstern wurden bei dieser Gelegenheit die Wappen der Familien eingesetzt, die mit ihren Spenden die neuen Fenster und weitere Renovierungsarbeiten, u.a. den Neuanstrich der Emporen ermöglicht hatten.

Die denkmalgeschützte Kirche und Ihre GeschichteEine erste Veränderung hin zur Moderne ergab sich, als der Holzaltar Ende der fünfziger Jahre durch einen Altar aus Odenwälder Bundsandstein ersetzt wurde.

In den sechziger Jahren waren die Holzbänke links und rechts vom Altar angeordnet. In den Emporenaufgängen und vom Hauptportal zum gegenüberliegenden Seitenportal. Bis in die fünfziger Jahre gab es eine feste Sitzordnung: Das im Halbrund beidseitig vom Altar befindliche Chorgestühl wurde rechts vom Altar aus gesehen von den sechs Kirchengemeindevertretern und links von den sechs Kirchenvorstehern eingenommen. Steht man am Altar, so saßen die Konfirmanden im Viertel vorne links, die weiblichen vor den männlichen. Das rechte vordere Viertel wurde von den konfirmierten weiblichen Geschlechts eingenommen.

In den beiden hinteren Vierteln saßen die Älteren und verheirateten Frauen. Auf der linken Empore traf man die konfirmierten männlichen Geschlechts an, auf der rechten die älteren und verheirateten Männer.

Im großen und ganzen wurden bis zur Renovierung 1972/73 nur wenige Veränderungen vorgenommen. Bei der Renovierung im Jahr 2000 wurden im Kirchenraum wärmere Farbtöne verwendet, ohne die ursprüngliche Farbgestaltung grundlegend zu ändern, mit Ausnahme der Säulen, die in einem rötlichen Ton gestrichen wurden. Die Kirchenbänke wurden abgelaugt und Natur belassen. Der Kanzelaufgang wurde verkleidet, um eine Einheit zwischen dem Aufgang und der Kanzel zu schaffen. Auch der technische und ökologische Fortschritt hielt Einzug in der Kirche. Es wurde eine Lautsprecheranlage installiert und die Heizung von Öl auf Gas umgestellt.

Die denkmalgeschützte Kirche und Ihre GeschichteDie Orgel erbaute Heinrich Bechstein im Jahre 1892. Sie wurde von der Orgelbaufirma Bosch 1984 völlig überholt und im Zuge der Renovierung 2000 gereinigt.

Trotz aller Veränderungen, die im Laufe der Jahre vorgenommen wurden, blieb der dörfliche Charakter des Kirchenraumes erhalten. Die gesamte Kirche, einschließlich der Orgel und des sie umgebenden Kirchhofs stehen heute unter Denkmalschutz.

(Geschichtsverein Nieder-Eschbach)

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